Motorik bei Kniegelenksarthrose: Es hängt an der Muskelkraft
In motorischen Funktionstests bei Frauen mit Kniegelenksarthrose war die Kraft der Kniegelenksmuskulatur – neben anderen Parametern – der entscheidende Faktor.
Das ergab eine Querschnittsstudie an mehr als 100 Patientinnen, die von drei ÄrztInnen der Abteilung für physikalische Medizin und Rehabilitation an der Akdeniz Universität in Antalya (Türkei) durchgeführt wurde.
Bei älteren Frauen ein besonders häufiges Problem
Die funktionelle Einschränkung ist ein Prädiktor für Behinderung, also für gesundheitlich bedingte Schwierigkeiten, Aktivitäten durchzuführen. Kniegelenksarthrose gehört zu den häufigsten gesundheitlichen Problemen älterer Menschen; auch sie führt zur Funktionseinschränkung und damit zur körperlichen Behinderung. Frauen sind Berichten zufolge von dieser Funktionsabnahme besonders betroffen.
Welche „Funktion“? ...
Wesentliche Funktionseinschränkungen betreffen vor allem das Gehen und das Stiegensteigen. Diese Einschränkungen scheinen jedoch nicht nur eindimensional mit dem Schmerz verknüpft zu sein; vielmehr besteht offenbar eine komplexe Interaktion mit soziodemographischen, pathologischen und psychologischen Faktoren. Ein höheres Alter und ein erhöhter Body Mass Index (BMI) tragen zum Risiko bei. Komorbiditäten sind häufig. Neben dem Schmerz findet man häufig eine Muskelschwäche im Bereich des betroffenen Gelenks; dessen Bewegungsradius ist in der Regel eingeschränkt. Spätfolgen der Erkrankung können Depression und Angsterkrankungen sein.
… und was beeinflusst sie?
In der vorliegenden Studie wollte man Hinweise darauf erhalten, welche Determinanten sich auf die Funktion auswirken. Dazu wurden demographische, pathologische, psychologische und andere Faktoren berücksichtigt. An der Studie nahmen 110 Frauen ab 50 Jahren teil, die mit Knieschmerzen in der Ambulanz vorstellig geworden waren und die ACR-Kriterien für Kniearthrose erfüllten. Körperliche Leistungstests umfassten den 10- Meter-Gehtest, einen Aufsteh-Gehtest (Timed up and go) und einen Test im Stiegensteigen; gemessen wurde jeweils die benötigte Zeit.
Zusätzlich wurde mit jeder Patientin die WOMAC Physical Function Subscale erhoben (self-reported Function) und mit einer visuellen Analogskala die Schmerzintensität geschätzt. Mit Hilfe eines Dynamometers wurde die Muskelstärke am Quadrizeps und der hinteren Oberschenkelmuskulatur gemessen und gemittelt. Ein Goniometer diente zur Messung des Bewegungsradius (Flexion) im Knie.
Für die Bestimmung des Schweregrads der Arthrose wurde der Kellgren-Lawrence-Score herangezogen. Zudem kam die Hospital Anxiety and Depression Scale zur Anwendung, um affektive Symptome standardisiert zu erfassen.
Muskelkraft und Knieschmerzen als Hauptparameter
Das Durchschnittsalter der Teilnehmerinnen lag bei knapp 61 Jahren, der durchschnittliche BMI bei 31. Die mittlere Muskelkraft betrug 0,64 Nm/kg. Auf der visuellen Analogskala wurde im Durchschnitt eine Schmerzintensität von 4,9 (aus 10) angegeben. Die Hauptdeterminante für die Leistungstests war die Stärke der Kniemuskulatur. Auch der Flexions-Bewegungsradius, Knieschmerz und das Alter spielten eine wesentliche Rolle. Betrachtet man die selbst berichtete Funktion (WOMAC Physical Function Subscale), so wurde sie hauptsächlich durch den Knieschmerz bestimmt (auch BMI, Angst und Muskelkraft spielten hier z. B. eine Rolle). Weitere Parameter waren mit einzelnen Einschränkungen assoziiert. Ein klarer Zusammenhang zwischen radiologischer Schwere der Arthrose mit der Funktion wurde nicht gefunden.
Mehrere Limitationen – unter anderem der Querschnittscharakter der Studie, also der Umstand, dass die Patientinnen nur einmal und nicht über einen Zeitverlauf untersucht wurden – schränken die Aussagekraft der Studie ein.
Muskelschwäche verbessen – Muskelschmerzen bekämpfen
Entsprechend den Ergebnissen fordern die Autorinnen, dass die Verbesserung einer Muskelschwäche und der Erhalt der Muskelkraft bei Frauen mit Kniegelenksarthrose ein Therapieziel sein muss.
Zudem sollten dem Bewegungsradius in der Knieflexion, Schmerzmanagement, Gewichtsabnahme und Verbesserung von Angstsymptomen im Management der Kniearthrose Priorität eingeräumt werden. Da Leistungstests und selbstberichtete Parameter offenbar unterschiedliche Aspekte der Funktion untersuchen, sollten, so die Autorinnen, bei Frauen mit Kniearthrose beide Erhebungen durchgeführt werden.
Beeinträchtigung bei Kniearthrose: Die Kognition spielt mit!
Schmerzen im Bewegungsapparat sind nicht nur unangenehm, sondern beeinträchtigen auch die Funktion des betroffenen Bereiches. Daten deuten seit einiger Zeit darauf hin, dass dieser Funktionsverlust aber nicht nur „eindimensional“ mit dem Schmerz verbunden ist, sondern vielmehr auch mit einer verschlechterten kognitiven Leistung.
Starke Muskeln für bessere Gelenksfunktion und Lebensqualität bei Osteoarthritis der Hüfte
Eine von vier Personen wird im Laufe ihres Lebens unter Hüftarthrose leiden. Diese Zahl ist aufgrund steigender Lebenserwartung und zunehmendem Body-Mass-Index (BMI) in der Bevölkerung ansteigend. Die aktuellen Behandlungsmöglichkeiten reichen von Physiotherapie, Gewichtsreduktion und Schmerzbehandlung bis hin zum operativen Hüftgelenksersatz.
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