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Nützliche Fakten zum Thema Impfen
Warum müssen manche Impfungen aufgefrischt werden?

Die Immunantwort auf verschiedene Krankheitserreger ist unterschiedlich, egal ob sie durch eine Infektion oder eine Impfung ausgelöst wurde. Manche Immunisierungen bieten lebenslangen Schutz, andere benötigen Auffrischungen.14

Beispiel respiratorische Viren:

Sie infizieren die Atemwege. Erkrankungen mit Atemwegserregern erzeugen häufig keine langanhaltende Immunität. Das liegt z.B. an einer schwachen Immunantwort oder Veränderungen im Erbgut der Viren, wodurch das Immunsystem sie nicht wiedererkennt bei erneutem Kontakt. Daher kann es zu weiteren Infektionen mit dem Erreger kommen.18

Auch die Art der Verabreichung (z.B. intramuskulär oder nasal) beeinflusst die Immunreaktion. Es ist schwierig, eine Immunantwort in den Schleimhäuten zu stimulieren. Die meisten Impfstoffe gegen Atemwegserkrankungen werden intramuskulär verabreicht. Dadurch wird eine systemische Immunantwort erreicht, jedoch nicht unbedingt eine Abwehr in den Schleimhäuten erzeugt. Dadurch können sich Krankheitserreger in den Atemwegen vermehren, bevor sie durch die systemische Immunantwort neutralisiert werden.19

Diese „Kluft“ zwischen systemischer Immunreaktion und Immunantwort in den Schleimhäuten bedeutet, dass die Mehrheit der verfügbaren Impfungen gegen Atemwegsinfektionen hauptsächlich vor schweren Erkrankungen schützen, aber weniger effektiv gegen Ansteckung sind.19

Es ist wichtig, den potenziellen Impflingen zu erklären, was die Impfung bewirken soll. Der Hauptzweck bei Impfungen gegen respiratorische Erreger ist der Schutz vor schweren Erkrankungen bis hin zum Tod. Der Schutz vor Ansteckung ist weniger groß.19 

Ein Beispiel stellt die COVID-19-Impfung dar:20

Example

Schätzungen zufolge wurden im 1. Jahr nach Einführung der COVID-19-Impfung weltweit 14 Millionen durch die Impfung Menschenleben gerettet. Das bedeutet, dass ein Menschenleben pro 124 vollständigen Grundimmunisierungen gerettet wurde.20

Wird die Häufigkeit von Nebenwirkungen richtig abgeschätzt?

Menschen haben unterschiedliche Vorstellungen von Begriffen wie „häufig“ oder „selten“.

Für Laien kann es daher schwierig sein, abzuschätzen, wie oft eine Nebenwirkung tatsächlich auftritt. Oft wird das Auftreten von Nebenwirkungen überschätzt. Es ist wichtig, die klar definierten Häufigkeitskategorien im Gespräch mit Patient*innen zu erklären und so ihr Verständnis zu erhöhen.21

Es ist wichtig, die klar definierten Häufigkeitskategorien im Gespräch mit Patient*innen zu erklären und so ihr Verständnis zu erhöhen.
Ist es sinnvoll sich auf Grund der Angst vor selten Nebenwirkung nicht impfen zu lassen?20Beispiel Guillain-Barré Syndrom (GBS):

Es ist eine seltene Krankheit, bei der das Immunsystem die Nervenzellen angreift. Dies führt zu Symptomen wie Muskelschwäche, Kribbeln und Problemen mit den Reflexen. Autonome Funktionsstörungen sind möglich, weshalb auch Herzfrequenz, Blutdruck und Atmung betroffen sein können. Wenn Hirnnerven beteiligt sind, kann es zu Schluckbeschwerden und Sprachproblemen kommen. Schmerzen, besonders im Rücken und in den Beinen, sind ebenfalls Symptome. 

Sollten entsprechende Symptome auftreten, ist eine ärztliche Abklärung unumgänglich.

Weltweit kommt es pro Jahr zu etwa 1 bis 2 Fällen von GBS pro 100 000. GBS steht im Zusammenhang mit einer vorherigen, immunologischen Reaktion. Bakterielle und virale Infektionen können Auslöser für diese Immunreaktion sein. In seltenen Fällen kann GBS auch nach einer Impfung auftreten. In Europa gibt es mehr GBS-Fälle im Herbst und Winter, da mehr Infektionen auftreten. Es ist wichtig zu bedenken, dass Infektionen selbst auch Auslöser für GBS sein können. Daher ist es nicht sinnvoll sich aus Angst vor GBS gegen Impfungen zu entscheiden.

Wieso impfen wir gegen Infektionskrankheiten, die selten auftreten? Es ist wichtig, sich gegen Infektionskrankheiten impfen zu lassen, auch wenn sie selten sind. In der Vergangenheit haben wir gesehen, dass Krankheiten schnell zurückkommen können, wenn weniger Menschen geimpft sind.16 Ohne Impfungen würde es zu einem vermehrten Auftreten von Infektionskrankheiten kommen. Das hätte auch einen Anstieg an schweren Erkrankungen und Todesfällen zur Folge.16 

In den 1970er Jahren sank in Japan die Pertussis-Impfrate von 70% auf ca. 30 % ab. Vermehrte Pertussis-Infektionen waren die Folge: Gab es 1974 noch 393 Erkrankungen ohne einen Todesfall, waren es 1979 13 000 mit 41 fatalen Fällen.16 

Um die Vorteile in Beziehung zu den potenziellen Risiken einer Impfung zu setzen, ist es wichtig, die Impfung gegen eine mögliche Infektion abzuwägen. Nur die möglichen Nebenwirkungen der Immunisierung zu diskutieren, kann die Risikowahrnehmung verzerren und vernachlässigt die Risiken einer möglichen Infektion.16

Beispiel 1: Anstieg an Keuchhusten-Fällen in Österreich

Wurden 2015 knapp 600 Pertussis-Fälle gemeldet, waren es 2024 mehr als 15 000 Fälle. Das sind ca. 26-mal mehr Fälle als 2015.22 Als Konsequenz kam es zu einer veränderten Impfempfehlung:4

Laut Impfplan Österreich 2024/2025 soll die Auffrischung der Schutzimpfung alle 5 Jahre statt alle 10 Jahre erfolgen. Schwangere sollten sich unabhängig vom Abstand zur letzten Impfung mit Pertussis-Komponente, ab dem 2. Trimenon impfen lassen (idealerweise 27. – 36. Schwangerschaftswoche). So wird das Kind mit einem Nestschutz geboren, der es in den ersten Lebensmonaten schützt.4
Beispiel 2: Eindämmung von FSME durch hohe Impfrate in Österreich

Eindämmung von FSME durch hohe Impfrate in Österreich
FSME ist eine durch Zecken übertragene virale Erkrankung, die endemisch in ganz Österreich ist (d.h. Zecken in ganz Österreich können FSME übertragen). Seit die Impfung in den 1980er Jahren eingeführt wurde, ist die Zahl der FSME-Fälle stark gesunken.23

Eine Studie mit österreichischer Beteilung ermittelte, dass der Rückgang an FSME-Fällen nicht am reduzierten Vorkommen des Erregers liegt, sondern auf die durch die Impfung gewonnene Immunität zurückzuführen ist.23 
Details zur FSME-Epidemiologie in Österreich: 

Seit 1972 wird das FSME-Infektionsgeschehen in Österreich überwacht. Ab Mitte der 1980er Jahre kam es zu einem Anstieg der FSME-Durchimpfungsrate (schwarze Linie in der Grafik). Seitdem hat sich die Impfungsrate bei ca. 80 % eingependelt.23 Die Häufigkeit von FSME bei Ungeimpften blieb seit der Einführung der Impfung unverändert (rote Linie). Durchschnittlich gab es zwischen 2001 und 2011 jährlich 6 Fälle pro 100 000 ungeimpfter Einwohner*innen. Diese Inzidenz ist mit der durchschnittlichen Häufigkeit vor dem Anstieg der Impfrate vergleichbar (durchschnittlich 5,7 Fälle pro 100 000 zwischen 1972 – 1982). Im Gegensatz dazu gingen die FSME-Erkrankungen in der Gesamtbevölkerung zwischen 2001 und 2011 auf jährlich 0,9 Fälle pro 100 000 Einwohner*innen zurück (rote strichlierte Linie). Daraus ergibt sich eine 96 – 99 %-ige Wirksamkeit der FSME-Impfung unter Einhaltung des empfohlenen Impfschemas.23 
Überfordert die gleichzeitige Verabreichung mehrerer Impfungen das Immunsystem?Wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, dass die gleichzeitige Gabe mehrerer Impfungen sicher und effektiv ist. Es gibt kein größeres Risiko für Nebenwirkungen als bei Einzelimpfungen. Das Zusammenfassen mehrerer Antigene in einer Impfung hat den Vorteil, dass weniger Stiche notwendig sind. Kombinationsimpfungen erfordern weniger Arztbesuche und sind besonders hilfreich für Personen, die das Impfen als unangenehm empfinden.16

Im Alltag sind Kinder ständig neuen Antigenen ausgesetzt, zum Beispiel durch die Ernährung oder Infektionen. Ein Infekt der oberen Atemwege setzt ein Kind 4 – 10 neuen Antigenen aus, eine Halsentzündung 25 – 50.16 
Impfungen in der Schwangerschaft: Wichtig für die Gesundheit von Mutter und KindEine Schwangerschaft ist eine besondere Zeit im Leben einer Frau und für ihren Körper:

Während der Schwangerschaft verändern sich das Immunsystem und das Herz-Lungen-System der werdenden Mutter. Das Lungenvolumen nimmt ab, obwohl der Sauerstoffbedarf steigt. Durch die hormonellen Veränderungen stellt sich Immuntoleranz ein. Die T-Zell-vermittelte Immunantwort wird zurückgefahren. Schwangere sind daher anfälliger für schwere Atemwegsinfektionen, einschließlich viraler Lungenentzündungen. Erhalten bleibt die B-Zell-vermittelte Immunantwort und Antikörperproduktion.

Daher sprechen auch Schwangere gut auf Impfungen an und bilden schützende Antikörper.24 Zum Schutz vor schweren respiratorischen Infektionen wird Schwangeren daher die COVID-19- und die Influenza-Impfung empfohlen.
Eine Impfung senkt das Risiko der Mutter schwer zu erkranken. Schwere Verläufe in der Schwangerschaft erhöhen das Risiko für Früh- und Totgeburten.4,24 Zusätzlich werden die mütterlichen Antikörper auf das Ungeborene übertragen. Das Kind wird passiv immunisiert. Dieser Prozess verstärkt sich im Laufe der Schwangerschaft und stattet das Neugeborene mit einem „Nestschutz“ aus.4,24
Basierend auf dem Konzept der mütterlichen (maternalen) Impfung zur passiven Immunisierung des Säuglings, wird Schwangeren eine Keuchhusten-Impfung empfohlen.4,24 Pertussis ist hoch ansteckend.22 Bei Säuglingen kann es zu Apnoe (Atemaussetzern) führen und in ca. jedem 100. Fall tödlich verlaufen.4 

Die Impfung ist laut Impfplan Österreich 2024/2025 ab dem 2. Trimenon möglich und sollte idealerweise zwischen der 27. und 36. Schwangerschaftswoche, geschehen. Damit das Neugeborene mit einem Nestschutz zur Welt kommt, soll die Impfung mit Pertussis-Komponente unabhängig davon erfolgen, wie lange die letzte Keuchhusten-Impfung zurückliegt.4 Die Wirksamkeit der maternalen Impfung zeigen Daten aus Großbritannien: Säuglinge, deren Mütter in der Schwangerschaft gegen Pertussis geimpft wurden, hatten ein um 91% geringeres Risiko für eine Keuchhusten-Infektion in den ersten 3 Lebensmonaten. Danach können die Säuglinge selbst geimpft werden.24

Das Konzept der mütterlichen Impfung wird auch zum Schutz der Säuglinge gegen Infektionen mit dem Respiratorischen Synzytial-Virus (RSV) angewendet.25 Besonders gefährdet sind Kinder zwischen 0 und 6 Monaten, die am häufigsten und schwersten an RSV erkranken. Die Mehrheit der RSV-assoziierten Hospitalisierungen von Kindern unter einem Jahr betrifft diese Altersgruppe.26Eine Phase-III-Studie an über 7.000 Schwangeren aus 18 Ländern untersuchte den Effekt einer maternalen RSV-Impfung. In zwei Gruppen zu je mehr als 3 500 Frauen wurde zwischen der 24. und 36. Schwangerschaftswoche entweder die RSV-Impfung oder ein Placebo verabreicht. Zusätzlich zum Nebenwirkungsprofil wurde die Effektivität der Impfung in Bezug auf die Verhinderung schwerer RSV-Infektionen der unteren Atemwege bei den Neugeborenen untersucht. Dabei stand der Zeitraum von 0 – 3 bzw. 6 Monaten nach der Geburt im Vordergrund. Die Studie ergab, dass die maternale RSV-Impfung das Risiko einer schweren Infektion der unteren Atemwege bei den Säuglingen im Vergleich zu Placebo reduzierte. Der Impfschutz für die ersten 90 Lebenstage lag bei 81,8 % und für die ersten 180 Tage nach der Geburt bei 69,4 %.25

Weitere Information zum RSV-Impfstoff Abrysvo® sind HIER zu finden.

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